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Reinhardt: Ein Pandemierat würde die Akzeptanz der Coronamaßnahmen in der Bevölkerung stärken

DEUTSCHLAND. Bundesärztekammer-Präsident Dr. Klaus Reinhardt hat seine Forderung nach Schutzkonzepten für vulnerable Bevölkerungsgruppen bekräftigt. Länder und Kommunen müssten Strategien zur Kontaktminimierung ausarbeiten, sagte er in einem Interview mit dem Deutschen Ärzteblatt.

Denkbar seien pragmatische Maßnahmen wie zum Beispiel feste Seniorenzeitfenster für Einkäufe im Einzelhandel oder spezielle Terminslots in öffentlichen Einrichtungen. Noch mehr Augenmerk müsse man auf den Schutz der Bewohner in Pflegeeinrichtungen legen. „Die Ausbrüche in einigen Heimen in den letzten Wochen haben gezeigt, dass die bisherigen Maßnahmen nicht ausreichen beziehungsweise dass ihre Umsetzung nicht ausreichend kontrolliert wird“, sagte Reinhardt dem Deutschen Ärzteblatt. Er verstehe nicht, dass ein Land, das so hohe Unterstützungsleistungen in der Coronapandemie zur Verfügung stelle, so etwas nicht flächendeckend besser hinbekomme. Es fehle zwar nicht an politischen Beschlüssen. Wieder einmal mangele es aber an der praktischen Umsetzung in den Ländern und Kommunen.

Zudem fordert Reinhardt erneut ein kontinuierlich tagendes Beratungsgremium für die Politik, das zum Beispiel mit Ärzten verschiedener Fachrichtungen, Juristen, Ethikern, Soziologen und vielen weiteren Professionen besetzt sei. Dies könnte strategische Entscheidungen der Politik vorbereiten. Auch wenn dies ein aufwendiges Verfahren sei, würde es die Akzeptanz in der Bevölkerung für die Anti-Corona-Maßnahmen stärken.

Die Bundesärztekammer habe daher Ende vergangenen Jahres bereits einen ärztlichen Pandemierat gegründet, um zum Beispiel Schutzkonzepte für Risikogruppen, die Weiterentwicklung der Teststrategie, aber auch Möglichkeiten, trotz Corona den Zugang zu weiterer medizinischer Akutversorgung sicherzustellen, zu beraten. Die Mitglieder des Rats seien nicht nur wissenschaftlich gut aufgestellt, sie arbeiteten tagtäglich in vielen unterschiedlichen Bereichen der Patientenversorgung und der Pandemiebewältigung. Diese Zusam¬mensetzung sei in Deutschland einmalig, betonte der Bundesärztekammerpräsident.

PR

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