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Abgesagt und doch niemals vergessen

  • Celle

CELLE. Wie schon im letzten Jahr hatte die Lebenshilfe Celle gemeinsam mit der Lobetalarbeit Celle, dem Evangelisch-lutherischen Kirchenkreis Celle und der Stiftung niedersächsische Gedenkstätten eine Veranstaltung anlässlich des Gedenktages für die Opfer des Nationalsozialismus geplant. Auch wenn diese aufgrund des weiterhin starken Infektionsgeschehens ausfallen musste, möchte die Lebenshilfe den Gedenktag ins Bewusstsein rufen.

„Nie wieder!“ war das Leitmotto der Veranstaltung 2020 – und es ist so aktuell wie schon lange nicht mehr. In Zeiten rechtsextremer Aufmärsche, unmöglicher Vergleiche einer angeblichen Kennzeichnungspflicht für Nichtgeimpfte mit derjenigen, die damals der jüdischen Bevölkerung aufgezwungen wurde, und der Frage, welche Leben „rettenswerter“ sind als andere, kann nicht häufig genug an die unfassbaren Gräueltaten der damaligen Zeit erinnert werden. Die Nationalsozialisten hatten sich die Denkweise des „unwerten Lebens“ zunutze gemacht, um die systematische Ermordung von Menschen mit Beeinträchtigung zu rechtfertigen. Im Rahmen der „Aktion T4“ wurden mehr als 200.000 Menschenleben vernichtet. Diese zynisch und beschönigend als „Euthanasie“ (griechisch für „schöner/guter Tod“) bezeichneten Morde wurden bis zum heutigen Tag nicht vollständig aufgearbeitet. Aus diesem Personenkreis gibt es keine Zeitzeugen, die überlebt haben. Nicht einmal die genaue Zahl der Opfer ist abschließend bekannt.

Die Lebenshilfe Celle, die in diesem Jahr ihr bereits 60-jähriges Bestehen feiert, blickt vor allem besorgt auf die hohen Infektionszahlen. „Wir könnten in eine Situation geraten, in der nicht mehr alle Patientinnen und Patienten gut versorgt werden können“, befürchtet auch die Vorsitzende der Bundesvereinigung Lebenshilfe, Ulla Schmidt (MdB). „Es darf nicht dazu kommen, dass Ärztinnen und Ärzte eine Wahl treffen müssen, wen sie vorranging behandeln. Denn jedes menschliche Leben ist gleich viel wert!“ Deshalb hat die Bundesvereinigung Lebenshilfe nun ein Positionspapier verabschiedet, das die Diskriminierung von Menschen mit geistiger Beeinträchtigung verhindern soll.

Der paritätische Gedanke, die Gleichheit aller in ihrem Ansehen und ihren Möglichkeiten, darf nicht in den Hintergrund geraten. Insbesondere in Krisenzeiten wie diesen ist von allen Solidarität gefordert. Sich gegenseitig zu unterstützen, wertzuschätzen und beizustehen ist der sicherste Weg um zu verhindern, dass sich das Grauen der damaligen Zeit jemals wiederholt.

PR

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