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Tierwohl wird im Hähnchenstall gelebt – Tag des Geflügels am 19. März

NIEDERSACHSEN. Mit einem fröhlichen „Moin“ begrüßt Landvolk-Vizepräsident Ulrich Löhr seine Küken, wenn er die Tür zu dem 35 Grad Celsius warmen Stall öffnet. Zahlreiches Piepsen ist die Antwort, die ihm zeigt, dass sich die Jungtiere hier schon eingelebt haben. „Sie sollen sich schließlich hier wohl fühlen“, sagt er und verstellt die Wärmetauscher etwas in der Höhe. Diese geschützte Atmosphäre, die zweimal tägliche Kontrolle von Tiergesundheit, Licht und Klima sowie das optimale Futter sind gerade in den ersten Tagen entscheidend für das weitere Wachstum der Hähnchen, schreibt der Landvolk-Pressedienst.

Nach einigen Tagen verringert Löhr nach und nach die Temperatur, und die Hähnchen erkunden ihre Umwelt, klettern auf die bereitgestellten Strohballen oder picken an den Picksteinen. „Bei der Initiative Tierwohl machen fast alle Hähnchenhalter mit“, sagt Löhr und freut sich, dass ab 1. Juli auch verarbeitete Produkte, wie Geflügelwürstchen unter dem Label der Initiative Tierwohl in den Geschäften angeboten werden. Insgesamt bleiben die 35.500 Tiere fünf oder sechs Wochen bei ihm, bevor sie geschlachtet werden und das Fleisch in den Supermärkten angeboten wird.

Dort stößt das magere Geflügelfleisch auf eine gestiegene Nachfrage. Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes Destatis ist die Menge an Geflügelfleisch im Gegensatz zur Schweine- und Rindfleischproduktion im Jahr 2020 gegenüber 2019 um 1,9 Prozent auf 1,6 Millionen Tonnen gestiegen. So wurde mit 1,1 Millionen Tonnen 2,9 Prozent mehr Jungmasthühnerfleisch erzeugt.

Noch deutlicher wird der Anstieg im Zehnjahresvergleich: Von 2010 bis 2020 ist die Menge an erzeugtem Geflügelfleisch um 17 Prozent gestiegen, während die Menge an Schweine- und Rindfleisch – mit leichten Schwankungen in einzelnen Jahren – deutschlandweit in etwa auf dem gleichen Niveau geblieben ist. In Niedersachsen halten derzeit nach Angaben der Tierseuchenkasse 2.856 Landwirte rund 61.185.500 Masthähnchen.

Trotz der erhöhten Nachfrage belasten Importe aus osteuropäischen Nachbarländern und die derzeit stark gestiegenen Futterkosten die Rentabilität der Geflügelmast. Auch wenn die Auszahlungspreise an die Mäster unlängst leicht angehoben wurden, errechnete die Agrarmarktinformationsgesellschaft (AMI) im Februar nochmals eine niedrigere Bruttomarge als im Januar. „Zusätzliche Maßnahmen für das Tierwohl, wie sie im Borchert-Plan vorgesehen sind, müssen langfristig finanziell abgesichert werden“, fordert Löhr deshalb. Eine geringere Besatzdichte und Spielmaterial seien bereits über die Initiative Tierwohl garantiert.

LPD
Foto: Landvolk Niedersachen

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