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Traktoren erleuchten geplante Südlink-Trasse durch ganz Niedersachsen

GROSSMOOR/Landkreis CELLE. Die Südlink-Stromtrasse kommt, daran wird nichts zu ändern sein. Südlink ist die Bezeichnung eines von den Übertragungsnetzbetreibern TenneTTSO und Transnet BW  geplanten Korridors zum Bau von Hochspannungs-Gleichstrom-Übertragungs-Leitungen im Rahmen des Netzentwicklungsplanes (NEP) der Bundesrepublik Deutschland. Es soll unter anderem die vorrangig im Norden der Bundesrepublik aus Windenergie gewonnene elektrische Energie in die südlichen Regionen von Deutschland bringen.

Was ist dann aber mit den betroffenen land- und forstwirtschaftlichen Flächen? Die konkrete Betroffenheit der voraussichtlichen Eingriffe zeigten Landwirte am Montag symbolisch dargestellt nach Einbruch der Dunkelheit, unter anderem auch in Großmoor sowie Wardböhmen. Mit einer Kette von beleuchteten Schleppern wurde das tatsächliche Ausmaß der geplanten Trasse in seiner Länge und Breite mehr als eindrucksvoll dargestellt. So trafen sich in Großmoor beispielsweise knapp 40 Trecker.

Alle vom vermutlichen Verlauf der Südlink-Trasse betroffenen Kreisverbände im Landvolk Niedersachsen haben zu dieser Aktion aufgerufen. „Die Schlepper werden ein Stück des voraussichtlichen Trassenverlaufs komplett abbilden und wollen damit verdeutlichen, wie gravierend sich die Planungen auf die Höfe und die betroffenen Grundeigentümer auswirken wird“, heißt es in einer Pressemitteilung des Verbandes. Mit der Protestaktion verbindet das Landvolk die Forderung nach einer regelmäßigen Zahlung für die Nutzung der Flächen.

Mit der Aktion möchte das Landvolk ganz deutlich machen: „Wir sind für den Netzausbau. Wir lehnen Südlink nicht ab. Aber, wir wollen deutlich machen, welche Eingriffe durch die geplante Erdverkabelung vorgenommen werden.“ Niedersachsens Landwirte wollen bei dem durch die Energiewende verursachten Netzausbau nicht ins Hintertreffen geraten, das macht das Landvolk Niedersachsen auch mit einem 10-Punkte-Papier deutlich.

Die Südlink Arbeitsgemeinschaft im Landvolk Niedersachsen hat darin die Forderungen zusammengefasst, die aus Verbandssicht beim Netzausbau zu berücksichtigen sind. „Dazu zählt die Anpassung wiederkehrender Entschädigungszahlungen ebenso wie die Rücksichtnahme auf landwirtschaftliche Besonderheiten“, fasst Landvolkvizepräsident Ulrich Löhr die wichtigsten Positionen zusammen. Ebenso vehement setzt sich das Landvolk für das Prinzip der Schadensvermeidung durch eine unabhängige bodenkundliche Überwachung ein. Die Leitungsnetzbetreiber müssten den Landwirten außerdem zusichern, dass die vom Trassenbau betroffenen Flächen anschließend uneingeschränkt landwirtschaftlich genutzt werden können. „Wir betreten mit den Südlink-Planungen Neuland, das Misstrauen der betroffenen Flächeneigentümer ist daher zu Recht hoch“, schildert Dr. Holger Hennies die Stimmung. Der Vorsitzende im Kreisverband Hannover ist selbst von dem Trassenkorridor Südlink betroffen und erwartet von den Leitungsnetzbetreibern ein offenes Gesprächsklima und Verständnis für die Forderungen der Landwirte.

Weit mehr als 1.000 Landwirte haben am Montagabend mit dem Licht hunderter Traktoren die konkrete Betroffenheit symbolisch dargestellt. Die Lichterkette reichte von Stade im Norden bis ins Eichsfeld im Süden, eine landesweite Schwerpunktaktion war in Schwüblingsen in der Region Hannover.

In Großmoor war man von der Anzahl der teilnehmenden Traktoren geradezu überwältigt. Gerechnet habe man mit 15 Fahrzeugen, gekommen seien knapp 40 oder wie es aus den stolzen Reihen der Landwirte hieß, die genau nachzählten: „37 Trecker… und Kalli“. Besagter Kalli war besonders zu erwähnen, weil er sich nicht in die Reihe der anderen Trecker einreihte, die entlang der Blaubeerplantage am Kurfürstendamm Stellung bezogen hatten, sondern als „Einzelkämpfer“ in der Ferne noch einmal den weiteren Verlauf der geplanten Trasse verdeutlichte.

Redaktion
Celler Presse

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