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Leserbrief: „Celler Verkehrswende 360° – Bewerbung für Schwarzbuch und Extra3“

CELLE. Unser Leser Andreas Lechner stellt seinem Leserbrief folgendes Statement voran: „Ich möchte keinen Aktionismus unterstellen oder skandalisieren. Sehr wohl möchte ich meine Meinung vermitteln: Wir sollten uns auf ein grobes Ziel verständigen, um konstruktiv (unter individuellen Ausprägungen) kreativ nach vorne zu denken. Celle hat uns allen so viel mehr zu bieten und wir sollten m.E. gemeinsam solche fehlgeleitete Maßnahmen vermeiden.“

Der Leserbrief im Wortlaut:

„Am 1. November 2016 endete mein altes Rad unter einem abbiegenden Pkw an der Ecke Neumarkt Fritzenwiese samt Fahrerflucht. Drei Tage später behandelt das AKH meine akute Hirnblutung ohne klare Ursache. Dieses Jahr strebt Celle (wie viele andere) in Richtung Verkehrswende, mehr Lebensqualität und Klimaschutz. Selbst ein ambitioniertes Mobilitätskonzept wird mit Hilfe eines renommierten Experten (i.n.s. – Institut für innovative Städte) entwickelt. Als überschuldete Stadt finden wir Wege, kostengünstig mit etwas Farbe mehr Platz für Räder einzufordern. Neustes Beispiel: Eine attraktive Radstraße entlang der Fritzenwiese. Da wir nicht bereit waren, am Nordwall den Raum zu stellen. Heute mache ich ein Foto, wie der vor wenigen Tagen geschaffene marginale Extraraum für beengte Fußgehende bereits vor der Verkehrsfreigabe wieder rückgebaut wird. Celle macht die Verkehrswende 360 Grad – statt neu zu denken bei einem wahrscheinlich aufgetretenen Problem.

Thiemo Graf von der Firma i.n.s. hat unserer Stadt vermittelt wie es geht. An Enden von Fahrradstraßen sind sogenannten geschwindigkeitsdämpfende Maßnahmen für Kfz vorzusehen. Die geschützten Bereiche müssen leicht zu erkennen und wahrzunehmen sein. Andere Städte machen dies unmissverständlich klar, z.B. durch echte Fahrradstraßen, mindestens sogenannte Rampensteine oder sogenannte „shared spaces“. Hier wird Autofahrenden das Gefühl vermittelt, sich auf den Gehweg zu begeben. Mensch wird auch hinterm Steuer achtsam und übt Rücksicht. Oder vermeidet einfach das Befahren des Bereichs – Ziel erreicht.

In Celle bekommt man Angst vor der eigenen Courage – man traut sich nicht mal zum Rampenstein. Ganz im Gegenteil: Besser mit noch mehr Baukosten zurück auf Null. Dafür wird bald der erneut aufgemalte Zebrastreifen hinterm Bauzaun am OLG-Kreisel freigegeben. Mich als Autofahrenden wird es absolut überfordern mit Einfädelspur und Kreisverkehr plus Zebrasteifen inklusive Radfahrenden aus wahrscheinlich zwei Richtungen – mit mehr Verkehr für die kommende Allerinsel.

Wann erkennen wir, dass ein Umdenken in unserer Stadtentwicklung überfällig ist? Wann denken wir endlich nachhaltig und kreativ, binden Privatpersonen wie Gewerbetreibende ein, arbeiten in Politik und Verwaltung konstruktiv zusammen für eine bessere gemeinsame Zukunft in Celle? Alternativvorschlag: Open Air Sondersendung – Extra3extra dreht sich mit Celle im Kreis.

Andreas Lechner“
Fotos: Andreas Lechner

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