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50 Jahre Kniefall von Warschau: Meilenstein für die polnisch-deutsche Aussöhnung

DEUTSCHLAND. Anlässlich des 50. Jahrestags des Kniefalls von Willy Brandt in Warschau erklärt Manuel Sarrazin, Sprecher für Osteuropapolitik:

„Willy Brandts Kniefall gehört zu den großen Versöhnungsgesten des 20. Jahrhunderts. Er ist ein Meilenstein für die polnisch-deutsche Aussöhnung. Die Bilder vor dem Denkmal der Helden des Warschauer Ghettos lösen noch heute starke Emotionen aus. Bundeskanzler Brandt nahm mit seinem Kniefall nicht die Schuld für die Gräueltaten und Menschheitsverbrechen von den Schultern der deutschen Täter. Er bat um Verzeihung für deutschen Terror und Krieg.

Während wir den Kniefall würdigen, dürfen wir die historische Begründung dieser Geste nicht übersehen: Die deutschen Vernichtungslager in Polen, der Warschauer Ghetto-Aufstand 1943, der Warschauer Aufstand von 1944, aber auch die revisionistische Rhetorik in Nachkriegsdeutschland geraten zu häufig in Vergessenheit. Dass der Bundestag nun einen eigenen Ort des Gedenkens und Erinnerns an die Opfer der deutschen Besatzung in Polen schafft, ist zwar ein Erfolg, aber ein halbes Jahrhundert nach dem Kniefall zugleich auch eine Mahnung, den fortdauernden Versöhnungsprozess aktiver zu gestalten und unseren polnischen Freunden und Partnern mit mehr Offenheit und Empathie zu begegnen.

Brandts Kniefall wird vor dem Hintergrund der Solidarnosc-Bewegung in seiner Bedeutung für den Fall des Eisernen Vorhangs in Polen anders wahrgenommen als in Deutschland. Klar ist jedoch: Der Kniefall markiert auch den Anfang vom Ende des Feindbilds der polnischen Nationalkommunisten vom deutschen Revanchisten. Die deutsch-polnische Geschichte ist heute auch geprägt von dieser Versöhnung zwischen Polen und Deutschland, gleichzeitig ist unsere Beziehung zu oft von politischer Sprachlosigkeit geprägt. Unsere Freundschaft ist zentral für die europäische Integration. Deshalb gilt es nach wie vor, den Dialog sowohl bei tagespolitischen Herausforderungen als EU- und NATO-Partner, aber auch beim moralischen Umgang mit der deutschen Schuld in Polen zu stärken.“

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