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Leserbrief zum Artikel vom 22.01.2024: „Grüne kritisieren Nicht-Teilnahme von OB Nigge an Anti-AfD-Demo in Celle“

„Eine Stadt steht auf – und das für eine gute Sache“

„#WeRemember“ lautete die Botschaft von Dr. Jörg Nigge bei seiner 1-Mann-Demo vor dem Rathaus am Sonntag. Allerdings hakt es offensichtlich bei den Erinnerungsfähigkeiten des Oberbürgermeisters wenn er aktuell äußert, dass er sich in seiner „bisherigen Amtszeit nie an öffentlichen Demonstrationen beteiligt“ habe. Verkündete er nicht im September 2019 auf seinem offiziellen Facebook-Account: „Mit Silke Kollster bei der Fahrrad Demo für die Ostumgehung! Herzlichen Dank an die Bürgerinitiative für dieses riesige Engagement für unsere Stadt und auch an die vielen Teilnehmer. #ortsumgehungjetzt!“. Bereits einen Monat zuvor hielt er auf einer Demonstration der BI eine Rede. Auf einer Informationsveranstaltung der BI forderte er die Versammelten auf, für die Ostumgehung „weiter Druck aufzubauen und ohne Scheu auf Parteifreunde zu schießen.“ Sein öffentliches Fazit zum Protest der BI: „Eine Stadt steht auf – und das für eine gute Sache“.

Eine weniger gute Sache als Straßenbau inklusive Baumfällungen ist für den OB scheinbar das Engagement gegen die Gefahren von Rechts. Neben seiner konsequenten Nichteinmischung legte er ebenso leitenden Mitarbeiter:innen von Bomann-Museum, Stadtarchiv und CD-Kaserne nahe, sich nicht mit Nennung ihrer Funktionen an der Initiative „DIE VIELEN“ zu beteiligen. Bundesweit haben sich seit November 2018 unter dem Dach der „VIELEN“  Kulturschaffende zusammengeschlossen, um sich mit allen solidarisch zu zeigen, die Opfer rassistischer Hetze und rechtspopulistischer Angriffe auf die Freiheit von Kunst und Wissenschaft sind.
Mit Blick auf das öffentliche Verhalten von Dr. Jörg Nigge könnte die Stadtgesellschaft auf die Idee kommen, das Neutralitätsgebot der Verwaltung fängt dort an, wo für Abstimmungsmehrheiten nötige Stimmen der AFD auf dem Spiel stehen. Er wird es den Celler:innen erklären können.
Einen Oberbürgermeister, der nicht gemeinsam mit den Engagierten seiner Stadt gegen Rassismus und Rechtspopulismus Stellung bezieht, den vermisse ich persönlich nicht auf den aktuellen Demos. Stattdessen freue ich mich über alle, die sich ganz frisch oder schon seit Jahren mit Überzeugung für ein solidarisches Miteinander und die Durchsetzung von Menschenrechten für alle einsetzen. Dieses Engagement wird mehr bewegen, als opportunes Erscheinen von Mandatsträgern auf einer Demonstration. 

Lukas Barlian
Foto: slightly_different / Pixabay

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