CELLE. Mit 22 Premieren und sechs Wiederaufnahmen auf den vier Spielstätten geht das Schlosstheater in die Spielzeit 2017/2018. Wie Intendant Andreas Döring bei der Programmvorstellung erläuterte, spielten bei der Auswahl der Stücke die Aufrichtigkeit von Figuren, bekennende Ehrlichkeit und die Auseinandersetzung mit Themen, die ein Autor in Figuren umgesetzt hat, eine Rolle. Im Mittelpunkt sollen die Aufrichtigkeit und das Verbindende stehen, Geschichten, die auch noch hinter ihrem Ende Wendepunkte denkbar machen.
Am 8. September geht es vielverprechend los mit „Cabaret“, dem Musical von Joe Masteroff und John Cander, das im Berlin der 20er und 30er Jahre spielt und die politische Situation am Rande thematisiert. Die Talentvermarktung verlangt von den Figuren in dem Musical angesichts eines sich ausbreitenden totalitären Systems generelle Entscheidungen. Von beklemmender Aktualität kommt „Nathan der Weise“ (Erstaufführung 1783) von Gotthold Ephraim Lessing auf die Bühne. Dabei wird die Frage der Toleranz zwischen den Religionen verdeutlicht. Auch in dem Stück „Biedermann und die Brandstifter“ von Max Frisch gibt es Realitätsbezüge. Das Stück, das 1948 entstand, leuchtet die einfache Wahrheit mit Humor aus. Als Weihnachtsstück kommt ab 16. November „Die kleine Hexe“ von Otfried Preußler ins Schlosstheater. „Das Spiel ist aus“ von Jean-Paul Sartre ist ein Krimi um die 2. Chance. Sartre überwindet in seinem wohl poetischsten Werk sogar den Tod und gibt den Figuren eine zweite Chance im Leben. In mancher Geschichte entwickeln Figuren ihre Kraft erst in der Ausweglosigkeit, wie im spannungsgeladenen „Foxfinder“ von Dawn King, in dem der Fuchs als Inbegriff alles Bösen dargestellt wird. Ein Klassiker ist die Verwechslungskomödie „Drei Männer im Schnee“ von Erich Kästner. Die Tragikomödie „Die Ratten“ ist für die Schauspieler und die Zuschauer eines der bewegendsten Stoffe, der die Extremsituation einer gefallenen Frau schildert.
Und wer hätte gedacht, dass Orwells „1984“ mit seinen Hass-Sendungen und seiner vom Ministerium für Wahrheit regierten Roman-Welt der Zukunft den dunklen Spiegel einmal so nah vorhalten würde? Wer verspürt Heimat stärker als die Menschen in Tschechows „Kirschgarten“, die dort auf dem Land als Kinder aufgewachsen sind? Auch 2018 gibt es wieder eine Aufführung im Schlossinnenhof. „Im Weißen Rößl“, eine musikalische Komödie von Ralf Benatzky und Robert Gilbert, dürfte das Celler Pbulikum erfreuen.
In der Komödie „Soul Kichen“ wird die HALLE 19 in einen Kult-Schuppen verwandelt, in dem gegessen, gesungen, getanzt, gestritten und geliebt wird. Jede Entscheidung braucht eine Vision zur Orientierung, und jede Vision braucht Liebe, davon erzählt „Kelly Bastian“ von Wolfgang Menge. „Tom Sayer und Huckleberry Finn“ suchen ihre Abenteuer in der unbekannten Welt am Mississippi. Das Stück „Öl“ steht wie Gold für Reichtum, Aufschwung und Fortschritt, aber auch für Gier, Raub und Verbrechen. Das ist ein Stück, das extra für die Region entwickelt wurde als Brückenschlag zur Bohrindustrie.
Hier ist der Spielplan:
PREMIEREN SPIELZEIT 2017/2018
nach Spielorten und Premierendatum
Stück | Spielort | Premiere
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CABARET
Musical von Joe Masteroff und John Kander, Gesangstexte von Fred Ebb
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Schlosstheater
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08.09.2017
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NATHAN DER WEISE
von Gotthold Ephraim Lessing
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Schlosstheater
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22.09.2017
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BIEDERMANN UND DIE BRANDSTIFTER
von Max Frisch |
Schlosstheater
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03.11.2017
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DIE KLEINE HEXE
von Otfried Preußler
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Schlosstheater
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16.11.2017
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DAS SPIEL IST AUS
von Jean-Paul Sartre
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Schlosstheater
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24.11.2017
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FOXFINDER
von Dawn King
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Schlosstheater | 12.01.2018
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DREI MÄNNER IM SCHNEE
Komödie von Erich Kästner
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Schlosstheater
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26.01.2018
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DIE RATTEN
Tragikomödie von Gerhart Hauptmann
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Schlosstheater | 16.03.2018
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AN DER ARCHE UM ACHT
von Ulrich Hub
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Schlosstheater
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08.04.2018
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DER KIRSCHGARTEN
von Anton Tschechow |
Schlosstheater
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13.04.2018
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IM WEISSEN RÖSSL
Musikalische Komödie von Ralph Benatzky und Robert Gilbert |
Sommertheater
im Schlossinnenhof
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01.06.2018
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SOUL KITCHEN
Komödie von Fatih Akin mit Live-Musik von Sister Soul and the Blaxperts
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HALLE 19 | 29.09.2017
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DIE BLECHTROMMEL
von Günther Grass, Theaterfassung von Oliver Reese
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HALLE 19 | 26.10.2017
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1984
Von George Orwell
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HALLE 19
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16.11.2017
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ZIEMLICH BESTE FREUNDE
Komödie nach dem Film von Olivier Nakache und Éric Toledano, Bühnenfassung von Gunnar Dreßler
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HALLE 19
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11.01.2018
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AUERHAUS
von Bov Bjerg
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HALLE 19 | 18.01.2018
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TOM SAWYER UND HUCKLEBERRY FINN
von Mark Twain
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HALLE 19 | 22.02.2018
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ÖL
Stückentwicklung
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HALLE 19 | 19.05.2018
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KELLY BASTIAN
von Wolfgang Menge
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Malersaal
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09.09.2017
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DAS ABSCHIEDSDINNER
Komödie von Matthieu Delaporte und Alexandre de la Patellière
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Malersaal | 08.03.2018
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JIHAD BABY!
von Daniel Ratthei
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Turmbühne
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21.09.2017
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INTIM
Stückentwicklung
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Turmbühne | 20.10.2017
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UND JETZT: DIE WELT!
von Sibylle Berg
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Turmbühne | 04.11.2017
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Wiederaufnahmen Spielzeit 2017/2018
SCHÖNE BESCHERUNGEN
Komödie von Alan Ayckbourn
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Schlosstheater | Regie: Andreas Döring |
FLASCHE LEER
von Thilo Reffert
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HALLE 19 | Regie: Markus Dietze |
DIE TANZSTUNDE
von Mark St. Germain
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Malersaal | Regie: Petra Jenni |
HANNA WILL ES WISSEN
von und mit Johanna von Gutzeit
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Turmbühne | Regie: Johanna von Gutzeit |
FATIMA UND DER TRAUMDIEB
von Rafik Schami
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Turmbühne | Regie: Sonja Elena Schroeder
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FROSCHKÖNIG
nach den Brüdern Grimm
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Turmbühne | Regie: Sonja Elena Schroeder
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Das Schlosstheater Celle ist Europas ältestes, regelmäßig bespieltes Barocktheater mit einem eigenen Schauspielensemble. Von Klassikern der Theaterliteratur bis zu zeitgenössischen Autoren, von Komödien bis zu modernen Stücken über aktuelle Themen, vom Musical bis zum Kinder- und Jugendtheater, von Stückentwicklungen bis zu den eigenen Produktionen von Kindern und Jugendlichen — der Reichtum des Schlosstheaters besteht in seiner Vielfalt.
An vier Spielstätten präsentiert das Schlosstheater jährlich mehr als 20 Produktionen: im Schlosstheater mit 300 Sitzplätzen, in den intimen Studiobühnen im Erdgeschoss des Schlosses, in der HALLE 19 auf dem Gelände der CD Kaserne oder im Schlossinnenhof vor barocker Sommerkulisse.
Die Künstler*innen des festen Ensembles, die hochwertigen eigenen Werkstätten und modernste Technik garantieren ein hohes künstlerisches Niveau, das auch überregional bekannte Künstler*innen nach Celle lockt. Zudem liegt die ehemalige Residenzstadt gut erreichbar zwischen den Metropolen Hannover, Hamburg, Bremen und Braunschweig.
SCHAUSPIELENSEMBLE AM SCHLOSSTHEATER CELLE
Irene Benedict
Dirk Böther
Alex Friedland*
Natascha Heimes*
Niklas Hugendick*
Gintas Jocius
Jürgen Kaczmarek
Tanja Kübler
Marius Lamprecht
Johanna Marx*
Felix Meyer
Verena Saake, Gast
Johann Schibli
Christoph Schulenberger
Katrin Steinke Quintana
Johanna von Gutzeit
Thomas Wenzel
*NEUE ENSEMBLEMITGLIEDER AM SCHLOSSTHEATER CELLE
PR/Redaktion
Celler Presse
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