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Vier Ausstellungen – Vier Positionen: „Zeichen setzen. 500 Jahre Reformation in Celle“ mit Festakt eröffnet.

CELLE. Gestern eröffnete das große Sonderausstellungsprojekt „Zeichen setzen. 500 Jahre Reformation in Celle“. Die eher abgelegene Residenzstadt Celle spielte eine Vorreiterrolle bei der Umsetzung der Reformation in Norddeutschland. In vier Ausstellungen gehen das Bomann-Museum Celle, das Residenzmuseum im Celler Schloss und die evangelische Stadtkirche St. Marien gemeinsam der Geschichte der Reformation und ihren Auswirkungen bis heute nach.

In Schlaglichtern werden unterschiedliche Facetten der Reformation als Bewegung religiösen und kulturellen Wandels lebendig sichtbar, die alle Bereiche des Lebens betraf. Unter dem gemeinsamen Titel „Zeichen setzen“ laden die Ausstellungen an drei nahe beieinanderliegenden Standorten im Herzen der Stadt ein, Geschichte und Wirkung der Reformation in Celle und der Lüneburger Heide zu entdecken.

Wie war das damals, als aus Christen Katholiken und Protestanten wurden? Und wie kamen die neuen Ideen ohne Zeitung, Fernsehen und Internet, ohne schnelle Verkehrsverbindungen aus Wittenberg den weiten Weg nach Celle? Und was hat das alles mit uns heute zu tun? Die Ausstellung „Zeichen setzen. 500 Jahre Reformation in Celle“ geht diesen und anderen Fragen spannend und unterhaltsam nach.

Reformation in Celle – das war nicht nur ein „Mitlaufen“ im religiösen und gesellschaftlichen Veränderungsprozess. Sondern die Residenzstadt trug einen entscheidenden Teil dazu bei. Und die Reformation ist auch heute noch aktuell – nicht nur im „Lutherjahr“. In vielen Lebensbereichen sind tagtäglich ihre Spuren zu finden. Daher hat sich das Bomann-Museum gemeinsam mit dem Residenzmuseum im Celler Schloss und der evangelischen Stadtkirche St. Marien vorgenommen, von heute aus auf die Reformation und ihre Folgen zu blicken.

Von Mai bis November 2017 findet an drei Ausstellungsorten (in der Stadtkirche, im Bomann-Museum und im Residenzmuseum) die große Sonderausstellung „Zeichen setzen. 500 Jahre Reformation in Celle“ mit umfänglichem Begleitprogramm statt. Alle Daten, Fakten und Termine sind auf der eigens gestalteten Website www.reformation-in-celle.de zu finden.

Die verschiedenen Ausstellungen zeigen unterschiedliche Facetten der Reformation:

Die Anfänge…
Wie kam der lutherische Glaube nach Celle? Die Prinzen Otto und Ernst (später als »Ernst der Bekenner« bekannt) wuchsen ab 1512 in Wittenberg auf, studierten dort und begegneten Luther persönlich. Sie waren Zeitzeugen der Frühreformation und setzten die neue Bewegung auch in ihrer Heimat durch: in der Residenzstadt Celle 1524, in ihrem Fürstentum Lüneburg 1527. Damit gehörten sie zu den fünf ersten Reichsfürsten der Reformation. Und sie waren bedeutende Mitunterzeichner der Confessio Augustana, der maßgeblich bis heute gültigen und von Philipp Melanchthon verfassten Reformationsschrift.

Vom ABC zur Luther-Socke
„Und jetzt…? Fragt der zweite, am alltäglichen Leben orientierte Ausstellungsteil im Bomann-Museum. “Die Reformation ist nicht beendet, sie wirkt weiter” – aber was feiern wir 2017? Welche Spuren der Reformation sind im heutigen Alltag zu finden und was hat sich verändert? Da wären zum Beispiel die veränderte Bestattungskultur oder die ersten Anstöße für eine Schulbildung für alle, für Jungen und Mädchen! Aber die Schau betrachtet auch den Mythos um Luther – zwischen Heroisierung und Hype, Legende und Wahrheit.

Zwischen Macht und Frömmigkeit
Die Celler Schlosskapelle ist eines der schönsten Zeugnisse der norddeutschen Kunst der Renaissancezeit – und sie ist der einzig nahezu unverändert erhaltene Kirchenraum Norddeutschlands aus frühprotestantischer Zeit. Die Kapelle selbst ist aus konservatorischen Gründen nur sehr eingeschränkt zu besichtigen. Dennoch wird ein naher Blick im Residenzmuseum im Celler Schloss möglich: eine anschauliche mediale Präsentation, 3-D-Filme und hochkarätige Exponate lassen ihre Geschichte und Bedeutung lebendig werden.

Evangelisch leben heute
Als authentischer Ort der Reformation zeigt die Stadtkirche in ihrer Ausstellung, wie Christen heute aus dem Geist der Reformation leben. Die Stadtkirche als zentraler geistlicher Ort der damals gut 1500 Einwohner zählenden Residenzstadt Celle wird um 1524 Schauplatz erster reformatorischer Regungen. Innerhalb weniger Jahre wurde die Stadtkirche das geistliche Zentrum der Protestanten in Celle. Doch der Weg, aus dem einen christlichen Glauben eine Vielzahl christlicher Konfessionen zu machen, die in friedlichem Austausch leben, war lang.

Buchungen von Führungen sind ab sofort möglich unter Telefon 05141/12-4545 (montags bis freitags, 8 bis 13 Uhr).

Redaktion
Celler Presse

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