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„Demokratie braucht Face-to-Face“

  • Celle

CELLE. Der Publizist Albrecht von Lucke zeichnete bei seinem Vortrag zum Semesterauftakt an der Volkshochschule (vhs) Celle vor knapp 200 Zuhörern ein düsteres Zukunftsbild und forderte mehr Jugend in der Politik. Albrecht von Lucke überraschte das Publikum mit einem persönlichen Bezug zu Celle: Seine Urgroßmutter sei eine geborene von Thaer. Er freue sich bereits darauf, nach seinem Vortrag das Denkmal anzuschauen.

Klar in der Aussage, beeindruckend im Faktenwissen, aber mit düsterer Prognose für die Zukunft, analysierte der Politologe nach der Begrüßung durch die stellvertretende Leiterin der vhs Celle, Tessa Twele, die politische Lage. Mit Orbán hat die „illiberale Demokratie“ in Europa Einzug gehalten, in den USA schimpft ein Präsident über die „Lügenpresse“ und beugt selbst die Wahrheit, in den sozialen Medien verkommt die Diskussionskultur zur Pöbelei und in Deutschland erreicht die AfD mancherorts über 20 Prozent.

„Die Demokratie ist keineswegs so stabil, wie wir nach dem Mauerfall als sicher angenommen haben“, so der Redakteur der „Blätter für deutsche und internationale Politik Berlin“. Diese Entwicklung kreidet von Lucke nicht zuletzt den etablierten Parteien an, die sich zu den drängenden Fragen der Zeit nicht klar genug positionieren. „Demokratie braucht starke Parteien und Persönlichkeiten“, sagt von Lucke. Eine Schwinden der Mitte führe zur Radikalisierung.

Positiv sieht Albrecht von Lucke die „Fridays for Future“-Bewegung und hofft, dass die jungen Menschen den nächsten Schritt von der Straße in die Politik vollziehen. „Sie sehen klar das Klima in der Krise, es steht aber auch die Demokratie auf der Kippe“, betont der Politologe.

Mehr als eine Stunde lang diskutierte der Publizist nach dem Vortrag mit den rund 200 Anwesenden im Kreistagssaal. „Im Internet herrscht eine Selbstverstärkung der eigenen Meinung, es findet keine Debatte statt und kein Versuch, die Meinung anderer auszuhalten“, bemängelt von Lucke. Hier sieht er eine Chance für die Volkshochschulen, Menschen mit unterschiedlicher Herkunft und Meinung im öffentlichen Raum an einen Tisch zu bringen. „Demokratie braucht Face-to-Face“, so der studierte Jurist und Politikwissenschaftler. In diesem Zusammenhang zeigte er sich beeindruckt von dem großen Angebot der vhs Celle im Bereich politischer Bildung: „Heute braucht es die Volkshochschule als Diskursraum und Ort der Demokratie.“

Die vhs Celle greift den Ball auf. Ab Mittwoch, 12. Februar, um 18.30 Uhr, ist die Celler Ortgruppe „Fridays for Future“ zu Gast im Saal der Volkshochschule, Trift 20. Die Schülerinnen und Schüler stellen an insgesamt drei Abenden ihre Forderungen vor und laden zur Diskussion und Mitgestaltung einer klimafreundlichen Zukunft ein. Infos und Anmeldungen sind unter www.vhs-celle.de, Kursnummer CE1229, möglich.

PR
Foto: Martina Hancke

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