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In Vielfalt geeint – bbs1celle auf EU-Mission

  • Celle

CELLE. „In Vielfalt geeint“ – so lautet das Motto der Europäischen Union. Das konnten auch die knapp vierzig Gymnasiasten des Beruflichen Gymnasiums Wirtschaft an den bbs1celle in der vergangenen Woche erleben. Im Rahmen einer viertägigen politischen Studienfahrt (28.01. – 31.01.) in die europäische Hauptstadt Brüssel hatten die Elftklässler Gelegenheit, unter Begleitung der verantwortlichen Politiklehrer Martin Michaelis und Gerd Roggenbrodt die wichtigsten Institutionen der Europäischen Union kennenzulernen und den Geist Europas hautnah zu spüren.

Und wie es der Zufall wollte, besuchte die Gruppe ausgerechnet an dem Tag das Europäische Parlament, an dem es den Austrittsvertrag mit den Briten zum 31.01.2020 ratifizierte. „Es hätte nur noch gefehlt, wenn wir auch das Einholen des Union Jack vor dem EU-Parlamentsgebäude um Mitternacht des 31.01. hätten miterleben dürfen“, scherzte ein Schüler über den schwarzen Tag für Europa. Auch das Gespräch mit dem Mitglied des Europäischen Parlaments und Vorsitzenden des wichtigen Handelsausschusses, Bernd Lange, offenbarte die nun bevorstehende schwierige Phase, mit den Briten bis zum Ende dieses Jahres einen Handelsvertrag abzuschließen. MdEP Bernd Lange zeigte sich aber zuversichtlich, dass trotz des Zeitdrucks und der schwierigen Materie am Ende ein für beide Seiten akzeptables Freihandelsabkommen zu erreichen sei. Für die EU ginge es dabei in erster Linie darum, keine Abstriche von den etablierten EU-Standards und Normen z. B. im Umwelt-, Arbeits- und Sozialbereich zuzulassen – „Kein Singapur in der Nordsee“, wie Lange betonte.

Beim Besuch des Parlamentariums – einem großen Besucherzentrum in der Nähe des imposanten Gebäudes des Europäischen Parlaments – konnte sich die Lerngruppe interaktiv an verschiedenen Stationen mit der Geschichte und den wichtigsten Etappen der EU auseinandersetzen. EU-Kommission, Rat der Europäischen Union (Ministerrat), Europäischer Rat, Europäischer Gerichtshof: es ist nicht immer einfach, das komplexe Geflecht der europäischen Institutionen in seinem Zusammenspiel sauber zu entwirren. Die Informationen und Vorträge bei der EU-Kommission und im europäischen Ratsgebäude trugen aber dazu bei, für die Schülerinnen und Schüler Licht in das Dunkel zu bringen. „Ich habe jetzt das erste Mal richtig den Unterschied zwischen dem Europäischen Rat als Gipfeltreffen der EU-Staats- und Regierungschefs und dem Rat als Entscheidungsgremium der jeweils zuständigen Fachminister verstanden“, bilanzierte eine politisch interessierte Schülerin.

Die Bedeutung der Europäischen Union für den Alltag der EU-Bürgerinnen und -Bürger wurde beim Besuch der Brüsseler Dependance des Bundesverbandes der Verbraucherzentrale deutlich. In einem Kurzvortrag mit anschließender Diskussion veranschaulichte deren Leiterin, dass die EU gerade nicht das immer wieder kritisierte bürokratische Monster ist. Wichtige Regelungen, von denen insbesondere die Verbraucher profitieren, gingen auf Rechtsakte der EU zurück: Abschaffung der Roaming-Gebühren, einheitliche Gewährleistungsansprüche beim Verbrauchsgüterkauf, strenge Datenschutzregeln und diese Liste ließe sich beliebig fortsetzen.

Natürlich wurden auch die kulinarischen Spezialitäten der belgischen Küche, von Pommes bis zu den  diversen Leckereien (Waffel, Schokolade), nicht verschmäht. Der letzte Abend war traditionell einem gemeinsamen Abendessen vorbehalten. Er klang wie immer mit einem Kröckel-Turnier in der Unterkunft aus, bei dem wieder einmal die Schülerteams den begleitenden Lehrern ihre begrenzten technischen und reaktiven Möglichkeiten am Kickertisch aufzeigen durften.

„Als Europaschule haben wir einen besonderen Auftrag, unseren Schülerinnen und Schülern die herausragende Bedeutung der EU und insgesamt Europas für uns alle und sie persönlich näher zu bringen. Diese Fahrt ist dabei ein wichtiger Baustein gewesen, der jungen Generation in Zeiten, in denen der europäische Gedanke zunehmend von Rechtspopulisten in Frage gestellt wird, das  Bewusstsein für Offenheit, Toleranz, Zusammenarbeit und Frieden zwischen den europäischen Völkern wach zu halten und zu stärken“, bilanzierten die Lehrkräfte Roggenbrodt und Michaelis abschließend.

Roggenbrodt/ Michaelis
Fotos: Gerd Roggenbrodt/Martin Michaelis

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