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In ihrer Heimat bekannte Künstler – jetzt in Deutschland und Europa – atelier 22 zeigt Künstler aus dem Orient

  • Celle

CELLE. Am 4. Juli um 16 Uhr eröffnet das atelier 22 in seiner Werkstatt die Ausstellung „Wertschätzung fremder Kulturen“, in dem beispielhaft einige orientalische Künstler gezeigt werden. Das Thema „Verlust der Heimat“ werden in unterschiedlichen Bildern oder Skulpturen von den vier Künstlern aufgegriffen. Die Motive wählten die Künstler unterschiedlich aus. Das Thema HEIMAT hat jedoch über einen längeren Zeitraum die Werke dieser Künstler stark beeinflusst. Der Besucher kann Werke folgender Künstler entdecken: Ibrahim Dandal (Palmyra in Syrien, heute Schweiz),  Ahmed Kleige (Syrien, heute Niederlande), Ebrahim Hamed (Syrien, heute Beirut und Abu Dhabi) und Faisal Al Hasan (Syrien, heute Deutschland). Die Werke beziehen sich auf ein bestimmtes Erlebnis im Leben des jeweiligen Künstlers.

Ibrahim Dandal zeigt in seinen Bildern, wie der Islamische Staat sinnlos seine Heimatstadt Palmyra zerstört hat. Der Verlust der historischen Stätte und die jahrtausendalte Kultur beschäftigen ihn noch sehr. Sein Wunsch nach Freiheit, die kraftvollen Erinnerungen und die großartige Kulturgeschichte wird der Betrachter in seine Werken entdecken können. Denn die starken Bilder mit ihren leuchtenden Farben strahlen eine Kraft aus, die den Betrachter sofort in seinen Bann zieht. 

Der Krieg raubte Ahmed Kleige seine Existenzgrundlage und auch seine Heimat. Kleige beklagt mit den Motiven von obdachlosen Familien, Frauen und Kindern die Einzel-Schicksale von Kriegsopfern. Mit seinen expressiven Farben und der Leuchtkraft seiner Bilder erregt er Aufmerksamkeit und fordert den Betrachter auf, den Opfern beizustehen. Nach zehn Jahren seiner eigenen Betroffenheit wechseln sich die Motive in seinem Schaffen und schaffen für neue, andere Themen freien Raum.

Ebrahim Hamed ist an den Ufern des Euphrats geboren und seine Kunst wurzelt tief in den lokalen Traditionen. Trotz des Studiums der Künste in Damaskus lässt sich Hamid weiterhin stark von der kulturellen Geschichte seines Landes beeinflussen. Als Motiv-Künstler schreibt er mit seiner Malerei Gedichte. Wegen seiner steten Suche nach Nähe zu seiner Heimat nahm er an der Sonderschau „Syrian civilization is still alive“ der Biennale 2019 in Venedig teil.

Faisal Al Hasangreift in seinen Werken auf die assyrische Symbolkraft zurück. Seine Skulpturen zeigen wirklichkeitsfremde Figuren mit mesopotamischen Gesichtszügen. Zeitlos und vollkommen verkörpern sie den Menschen. Der Gesichtsausdruck steht im Vordergrund, während dessen die Zuordnung zu einer Kultur oder Region eher beiläufig geschieht. Die Verfremdung von Mensch und Figur klagt den Krieg und die Ungerechtigkeit sowohl in sein, als auch in anderen Ländern an.

Tradition, überlieferte Werte, Religion und auch das Zusammengehörigkeitsgefühl prägen  nachhaltig, wie wir Kunst wahrnehmen, einordnen und verstehen. „Kunst wurde auch bei uns im geschlossenen System gedacht“ – Arie Hartog (Direktor des Bremer Bildhauermuseums Gerhardt-Marcks-Haus). Die europäische Art Kunst zu klassifizieren und zu begreifen wird im Bezug auf die Werke der vier Künstler gesprengt. Die einschneidenden Erlebnisse und den Verlust ihrer Heimat übersteigen unser europäisches Vorstellungsvermögen. Denn kaum ein Europäer war persönlich damit konfrontiert und könnte daher seine eigenen Erfahrungen mit den festgehaltenen Situationen abgleichen. Ihre Werke, die ihre Erfahrungswelt widerspiegeln, erlaubt es uns Europäern, die eigene Kunst und Kultur neu zu entdecken und einzuschätzen. Zwei Voraussetzungen sind unabkömmlich: Respekt vor fremder Kunst und Kultur sowie eine unvoreingenommene Offenheit gegenüber Neuem.

PR
Fotos: atelier 22

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