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Rätsel Kreidezähne: 11.000 Kinder in Niedersachsen und 1.300 in Bremen betroffen

HANNOVER/CELLE. Es gibt Erkrankungen, die Ärzten und Wissenschaftlern Rätsel aufgeben. Zu diesen Krankheitsbildern zählen die sogenannten „Kreidezähne“, medizinisch Molaren-Inzisiven-Hypomineralisation (MIH). Die Schmelzbildungsstörung tritt meist an den ersten bleibenden Backenzähnen auf, häufig auch an den bleibenden Frontzähnen. Untersuchungen zeigen: Auch Milchzähne können schon betroffen sein.

„Die Zähne haben weiße bis gelblich-braune Flecken – je größer und dunkler die verfärbten Stellen sind, desto stärker ist die Mineralisationsstörung. Das schmerzt und die Kinder können kaum noch Zähneputzen, die Zähne zerbröseln“, sagt Heike Sander, Landesgeschäftsführerin der BARMER in Niedersachsen und Bremen. Allein im Jahr 2018 waren laut dem aktuellen BARMER-Zahnreport fünf Prozent der niedersächsischen und vier Prozent der Bremer Kinder zwischen sechs und zwölf Jahren von MIH betroffen. Das waren knapp 11.000 Heranwachsende in Niedersachsen und rund 1.300 in Bremen. „Wir appellieren deshalb an Eltern und Erziehende, die vorgesehenen Routineuntersuchungen für Kinder und Jugendliche noch stärker zu nutzen, um frühzeitig Erkrankungen und Entwicklungsstörungen im Zahn-, Mund- und Kieferbereich zu erkennen“, so Sander.

Ursachenforschung noch lange nicht abgeschlossen

Eine wesentliche Rolle bei der Entstehung scheinen Weichmacher aus Kunststoffen zu spielen, die mit der Nahrung aufgenommen werden. Auch Probleme während der Schwangerschaft, Infektionskrankheiten, Antibiotikagaben, Einflüsse durch Dioxine und Erkrankungen der oberen Luftwege könnten dazu beitragen. Die Ursachenforschung für die Erkrankung ist jedoch noch lange nicht abgeschlossen. Mit frühzeitiger zahnärztlicher Vorsorge können auch Kreidezähne erhalten werden. Umso wichtiger sei es, Eltern frühzeitig über MIH zu informieren und ihnen zu empfehlen, was sie tun können. Damit die Mineralisierungsstörung keine „große Unbekannte“ bleibt, sei Forschung dringend erforderlich. Solange die MIH nicht verhindert werden kann, konzentriere sich der Schutz der Mundgesundheit von Kindern und Jugendlichen auf die Aufklärung der Eltern und den Erhalt der betroffenen Zähne. Mit der Mundgesundheit hingen viele soziale Faktoren zusammen: Ist sie schon in einer frühen Lebensphase beeinträchtigt, hätte das negative Folgen für die kindliche Entwicklung, den Schulerfolg und das Sozialverhalten. Damit betroffene Kinder unbeschwert aufwachsen, lernen und spielen können, seien ein frühes Erkennen und eine individuelle Behandlungsstrategie für die MIH entscheidend. Mehr zum BARMER-Zahnreport 2020 unter www.barmer.de/p015355

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