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Zusatz-Produkt des Griechisch-Unterrichts am Ernestinum Celle: „Treue oder Liebe“ – die Klasse 9GL „pepoiekasin“ – „hat´s gemacht“!

  • Celle

CELLE. Wer kennt Chloe – nicht? Ein Parfum, klar, aber es gibt auch Daphnis – for men, klangvolle Namen für Kosmetik-Produkte, mit großem Werbe-Etat im kollektiven Bewusstsein heutiger Fernsehzuschauer verankert. Ursprünglich sind Chloe und Daphnis die Hauptfiguren im großen Liebesroman des griechischen Schriftstellers Longos. Longos schrieb seinen Roman „Daphnis und Chloe“ vermutlich zur Jahrhundertwende vom 2. ins 3. Jahrhundert nach Christi Geburt.

Viele Irrungen und Wirrungen prägen das antike Werk sowie eine „raffinierte“ Erzählstruktur: Erst nach abenteuerlichen Umwegen kommen Daphnis und Chloe schließlich zusammen. Mal wird Daphnis durch phönizische Piraten entführt, mal Chloe, die vom Hirtengott Pan aus ihrer misslichen Lage befreit wird. Auch Kriegsepisoden behindern zunächst das Wirken des Eros. Im Zentrum steht das „innere Erleben“ der Protagonisten auf ihrem Weg zueinander. Der Roman lebt von den Gegensätzen Natur und Kultur, Stadt und Land, Mythos und Logos.

Im Griechisch-Unterricht wurde eine Episode des antiken Romans ins Deutsche übersetzt, daraus entstand das eigene Romanprojekt mit Storyboard und Redaktionsteam. Kurz nach dem Corona-Lockdown war das neue Werk unter dem Titel „Treue oder Liebe“ mit einem neugierig machenden, selbst gestalteten Cover-Bild fertig.

Und hier eine erste Rezension des Griechisch-Lehrers und Fachobmanns für Alte Sprachen am Ernestinum, Oberstudienrat Georg Höxtermann:

„Für die Freunde von Herz und Action ist alles dabei! Eine fulminante Mischung aus Quentin Tarantinos „Inglourious basterds“, James Bond und dem Altmeister von Thrill und Suspense, Colin Forbes. Dort fährt einer der Agenten auch immer eine schwere Limousine und benutzt ein Armalite-Gewehr, um seinen Vorgesetzen namens Tweed, einen Mann ohne Eigenschaften, zu unterstützen.

Spannung und viele überraschende Wendungen prägen auch unseren jüngsten Stern am Romanhimmel. Schon die ersten Sätze jedes neuen Kapitels sind ein Paukenschlag, und dann die Namen: Wer hätte je an Igobert, Mael oder etwa Rolf gedacht? Einfühlsam wird die Beziehung von Anton und Jüli geschildert und sprachlich wunderbar ausgemalt, auch die Sorge um Jülis Familie ist stets spürbar (zum Glück hat sie auch starke Brüder!). Anton hat das Herz auf dem rechten Fleck – aber Vorsicht: Anton ist kein Weichei! Durch den Vater-Sohn-Konflikt gefordert, kämpft er aufopferungsvoll für die Familie Jülis. Bei der Wahl der Waffen ist er da gar nicht so zimperlich. „Döbschütz“, in der Nähe Warschaus, ist ein fiktiver Ort, den man sich als das polnische „Dobszyce“ vorstellen könnte – und das gibt es auch nicht! Auch die Tempuswahl ist ein Vorzug dieses Romans: Sie erinnert an die brutale, überraschende Präsensbenutzung eines Szczepan Twardoch, eines Shooting-Stars der polnischen Gegenwartsliteratur. Die Handlung rückt einem auf den Leib, es gibt kein Entkommen. Dass am Ende ein Hubschrauber einfliegt, entspricht nicht ganz der historischen Wirklichkeit, vollendet aber das Werk äußerst reiz- und phantasievoll. Kurz gesagt: ein großes Lesevergnügen, das man sich selbst bereitet hat. „Treue oder Liebe“, Sekt oder Selters – eindeutig Sekt!“

Auch Schulleiter Johannes Habekost ist hoch erfreut über die Kreativität und hohe Eigenmotivation der Klasse 9 GL, die schon nach nur knapp 2 Jahren Griechisch-Lernen zu diesem außergewöhnlichen Produkt des Griechisch-Unterrichts geführt hat: „Keineswegs also Selbstbeschäftigung mit einer vermeintlich toten Sprache, sondern: Zeitlos gültige Grunderfahrungen und Ideen, die menschliches Zusammenleben in allen Zeiten prägen, werden auf die eigene Lebenswelt übertragen und äußerst amüsant und kreativ zu neuem Leben erweckt. Wie schön, dass das Ernestinum mit einem solchen Alleinstellungsmerkmal in einem weiten Umkreis immer wieder neue Schüler für das Fach Griechisch begeistern kann!“

In jedem Abiturjahrgang erreichen etwa 15 bis 25 Ernestinerinnen und Ernestiner das „Graecum“ als Zusatzqualifikation im Abitur. Außerdem führt das Ernestinum als regionale Schwerpunktschule Ergänzungsprüfungen zum Abitur durch, mit denen das Graecum, Latinum und Hebraicum auch an externe Studierende vergeben wird, insbesondere aus dem Studienhaus des geistlichen Rüstzentrums Krelingen.

Das „Graecum“ ist verpflichtende Grundqualifikation für bedeutende Studiengänge wie u.a. Theologie, Archäologie, klassische Philologie, bestimmte Richtungen der Geschichte und Philosophie. Sich mit griechischer Sprache und der Gedankenwelt der antiken Autoren beschäftigt zu haben, ist aber auch extrem hilfreich für viele weitere Studienrichtungen und Berufe, nicht nur für Jura, Medizin, Pharmazie, Politik, Soziologie, Mathematik, sondern eigentlich für alles, was mit Denken und Kultur zu tun hat. Dabei ist durchaus auffällig, dass frühere Griechisch-Schüler des Ernestinums beeindruckende Karrieren gerade auch in Naturwissenschaften erreichen, so Habekosts Eindruck von zahlreichen Abiturprüfungen und Ehemaligen-Treffen.

Weitere Informationen über das Griechisch-Lernen am Ernestinum findet man auf der Schulhomepage des Ernestinums: https://www.ernestinum-celle.de/index.php/willkommen/aktuelles/profilwahl

PR
Fotos: Gymnasium Ernestinum

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