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NLS: Suchthilfestatistik Niedersachsen 2019 veröffentlicht

NIEDERSACHSEN. Im Jahr 2019 suchten rund 50.000 Menschen in den Suchtberatungsstellen in Niedersachsen Rat und
Hilfe. Rechnerisch entfallen auf jede der 75 Fachstelle für Sucht und Suchtprävention in Niedersachsen 575 betreute Personen. Dies geht aus der aktuellen Suchthilfestatistik der Niedersächsischen Landesstelle für Suchtfragen (NLS) hervor.

Demnach wurden mehrheitlich Männer (69%) durch die Beratungsstellen beraten und behandelt. 63% der Klient*innen sind bei Betreuungsbeginn zwischen 30 und 59 Jahre alt. 89% kamen wegen einer eigenen Problematik in die Beratung. Als behandlungsleitende Hauptdiagnose entfielen auf die Abhängigkeit von Alkohol 47% aller Nennungen, gefolgt von Cannabinoiden (19%), Opioiden (15%) und dem Glücksspiel (6%). „Weit über 4.000 Ratsuchende sind Angehörige von Menschen mit einer Suchtproblematik. Dies zeigt das eine Abhängigkeitserkrankung nicht nur die betroffene Person angeht, sondern auch massive Auswirkungen auf das soziale Umfeld hat“, meint Michael Cuypers, Geschäftsführer der NLS.

Nach Auskunft der NLS ist die Zahl der Ratsuchenden in den Beratungsstellen im Vergleich zum Vorjahr gestiegen. Und auch im aktuellen Corona-Jahr 2020 haben die Suchtberatungsstellen ihr qualitatives Angebot für Ratsuchende trotz schwieriger Bedingungen sichergestellt. „Der Bedarf ist groß, die Leistungen des Suchthilfesystems werden stark in Anspruch genommen. Der Konsum von Alkohol ist seit Beginn der Pandemie deutlich gestiegen und es kommt vermehrt zu Rückfällen auch aufgrund der großen psychischen Belastungen durch Corona. Dies wird sich aber erst in der nächsten Statistik niederschlagen,“ betont Cuypers.

„Neben den im Bericht erwähnten Ratsuchenden gibt es eine hohe Dunkelziffer an Menschen, die einen problematischen oder ristkanten Konsum von Suchtmittel beziehungsweise ein Suchtverhalten wie Glücksspiel oder exzessive Mediennutzung zeigen. Die noch weit verbreitete Stigmatisierung von Sucht verhindert, dass Betroffene frühzeitig den Kontakt zu der Suchtberatung aufnehmen“, ergänzt Tobias Trillmich, Suchthilfereferent der NLS. Es sei wichtig, dass auch diesen Menschen durch die im Land gute vernetzten und wohnortnahen Beratungsstellen ein niedrigschwelliges Angebot gemacht wird. Denn: Sucht ist eine Krankheit und keine Charakterschwäche, die zum Teil dramatische Folgen bei den Betroffenen und deren Umfeld hat. Auch volkswirtschaftlich rechnet sich die Suchtberatung. Eine kürzlich veröffentlichte Studie ergab, dass jeder Euro der in Suchtberatung investiert wird 28€ an Folgekosten einspart.

Internet: www.nls-online.de

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