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Der letzte Baum ist gefallen

In der Breiten Straße hat sich Großes angekündigt: Die Stadt Celle plant nicht nur die Erneuerung des alten Kanals unter der Straße, sondern auch die Verschönerung der Straße mit Parkflächen und neuen Bäumen. Allerdings mussten dafür die meisten Bäume, trotz ihrer Gesundheit, weichen.

„Unmöglich“

Mit Wehmut blickt Christa Völzke auf „ihren“ Baum vor der Haustür. Über 50 Jahre lang war er ihr treuer Wegbegleiter, und es gab keinerlei Probleme, wie die Anwohnerin betont. Der Baum war nicht nur ein Blickfang, sondern die direkt vor der Tür gelegenen Parkplätze waren ideal. Nun ändert sich alles, doch das kritisiert Völzke nicht. Für sie steht die mangelnde Kommunikation der Stadt Celle an erster Stelle.

Kommunikationsstörung

Über eine mangelnde Kommunikation können auch die Anwesenden im Gegenprotest ein Lied singen. Passend dazu suchte der Müllwagen der RMG einen Weg zum Abfall, denn die Breite Straße war schließlich gesperrt. Auf die Anfrage der Anwohner, wohin sie an diesem Tag ihren Müll stellen sollten, wusste man bei RMG nichts von der Maßnahme. Aus dem Protestlager wird zusätzlich kritisiert, dass sie vorher zu keinem Zeitpunkt informiert wurden. Man habe gehört, dass vereinzelt Hauseigentümer angesprochen wurden, die jedoch nicht in der Breiten Straße wohnen. So wurden die eigentlichen Anwohner im Regen stehen gelassen.

Ruck zuck

Schnell fielen heute ab 8 Uhr die ersten Bäume, und die Kettensägen arbeiteten zügig die Straße entlang. Bereits um 13 Uhr war es soweit. Mit Bedauern hatten die Arbeiter 55 Bäume gefällt, während 10 weitere laut Plan stehen bleiben sollten.

Traurige Szene

Während die Anwohner gestern noch bis Mitternacht Zeit hatten, ihre Autos aus der „Sperrzone“ zu bewegen, nutzte eine über 80-jährige Anwohnerin die Chance, noch schnell mit dem Auto einzukaufen, bevor sie schwere Einkaufstaschen weit tragen müsste. Auf dem Rückweg in die Breite Straße und weit vor Mitternacht hatten die Ordnungsbehörden jedoch bereits begonnen, die Autofahrer zu erinnern. Der alten Dame wurde die Fahrt vor ihre Tür verwehrt, und man stellte ihr ein „Knöllchen“ in Höhe von 55 Euro aus.

Gegenprotest

In der noch immer angespannten Lage vor Ort bewegt diese Szene den Gegenprotest. So versammelten sich am Spätnachmittag rund 50 Menschen zu einem Gegenprotest. Man hat den Kampf letztendlich verloren; die Stadt hat gewonnen, aber die Initiatoren haben viel gelernt und wollen dieses Wissen an anderer Stelle einbringen. So ganz ist der Unmut jedoch nicht aus der Welt, obwohl einige Passanten gelassen darauf hinweisen, dass ja neue Bäume gepflanzt werden. Die Menschen haben einen langen Atem bewiesen, und die Meinung gegenüber der Stadt und dem Oberbürgermeister hat gelitten.

Nunmehr wird sich zeigen, wann die eigentliche Straßensanierung beginnt und wie die Anwohner und Kunden der Geschäfte Zugang finden. Dabei hofft man, dass immer nur Abschnitte der Straße komplett gesperrt werden müssen.

Redaktion
Celler Presse
Fotos: Celler-Presse.de

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