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Wie barrierefrei ist der ÖPNV in Niedersachsen?

CELLE/HANNOVER. Der Öffentliche Personennahverkehr (ÖPNV) soll laut Gesetz bis 2022 barrierefrei sein. Um zu testen, wie weit man von diesem Ziel noch entfernt ist, veranstaltete der Sozialverband Niedersachsen am vergangenen Freitag eine Sternfahrt nach Hannover (Celler-Presse.de berichtete). Unter den Teilnehmern waren auch SoVD-Mitglieder aus den Mitgliedsvereinen in Stadt und Landkreis Celle.

Das Positive vorweg: Der ÖPNV in Celle ist nach Meinung des SoVD durchaus positiv zu bewerten. Allerdings gibt es auch Kritikpunkte. Zwar ist es allen Mitgliedern gelungen, Hannover pünktlich zu erreichen. Der Ortsverband Bröckel allerdings entschied sich, mit eigenen Pkw in die Landeshauptstadt zu fahren. Zu beschwerlich wäre die Anreise schon nach Celle gewesen. Um gegen 10 Uhr mit den Vereinskollegen die S-Bahn nach Hannover zu erreichen, hätten diese Mitglieder bereits in den frühen Morgenstunden den Bus nach Celle nehmen müssen. Ein zeitlicher Aufwand, der letztlich zu beschwerlich gewesen wäre.

Grundsätzlich war man jedoch positiv überrascht. Die Busse der CeBus verfügen teilweise über Rampen, mit denen auch Rollstuhlfahrer und Personen mit Rollatoren zusteigen können. Jedoch muss so ein Bus wenige Tage vorher angefordert werden. Spontane Fahrten sind für eingeschränkte Personen also nicht machbar. Flexibel hingegen zeigte sich die CeBus bei der Rückfahrt. Obwohl die Gruppe keine genaue Uhrzeit für ihre Rückkehr angeben konnte, wurde zu den möglichen Zeiten Busse mit Rampen auf der gewählten Strecke eingesetzt.

Hilfsbereit erwies sich auch die Celler Bahnhofsmission, die nach Ankunft aller Teilnehmer am Celler Bahnhof sofort zur Hilfe bereit war. Zwar funktionierten vor Ort die Aufzüge, was lobend erwähnt werden muss, Behindertentoiletten gibt es am Celler Bahnhof allerdings nicht.

Auch der Einstieg in die S-Bahn nach Hannover ist für eingeschränkte Personen nur mit Hilfe möglich, denn: Der Spalt zwischen Zug und Bahnsteig erwies sich als zu groß. Die Räder der Rollstühle oder Rollatoren blieben darin stecken, Rollatoren versanken regelrecht zwischen Zug und Bahnsteig.

Die reibungslose Anfahrt hat bei keiner Ortsgruppe aus Niedersachsen funktioniert, berichten Bernd Skoda, Zweiter Vorsitzender im SoVD-Kreisverband Celle, und die Stellvertretende Kreisfrauensprecherin Gisela Siedentop. Zwar lobten beide das gute Verhältnis und die Bemühungen Celles, die Barrierefreiheit herzustellen. Es sei allerdings noch viel zu tun, ist man sich einig. „Wir müssen in den nächsten Jahren ordentlich Druck machen“, meint Skoda, der bemerkt hat, dass bei dem Thema Städte und Kommunen die Dringlichkeit noch nicht unbedingt erkannt hätten.

Redaktion
Celler Presse
Fotos: Bernd Skoda

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