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3 zu 1 für das Aktionsbündnis

CELLE. Auch an diesem Wochenende wurde wieder in der Celler Innenstadt demonstriert. Neben der Bewegung „Celle steht auf“, kommt es jedoch direkt zu einem Gegenprotest des neu gegründeten des Aktionsbündnisses Gelebte Demokratie.

Hunderte Menschen gingen am Samstag durch die Innenstadt, dabei teilte sich das Feld in zwei Lager auf. Während die Bewegung „Celle steht auf“ ca. 80-100 Teilnehmende zählte, kam das neu gegründete Aktionsbündnis Gelebte Demokratie ad hoc auf gut 250-300 Teilnehmende. Ein Verhältnis somit von 3 zu 1 für das Bündnis und sportlich gesehen – ein klarer Sieg. Gab es an diesem Wochenende jedoch einen Sieger?
Während der Erkenntnisgewinn schon einen Erfolg suggeriert, muss bedacht werden, dass das neue Bündnis spontan den begehrten Großen Plan der Bewegung „Celle steht auf“ abspenstig gemacht hatte.

Die vielen Teilnehmenden fluteten die Ecke des Großen Plans und Redner begrüßten alle jene Menschen, die sich klar zur Impfung und des Schutzes bekennen. Daniel Wagner (DIE LINKE), Ralf Müller (IG Metall), Wilfried Manneke (Netzwerk Südheide) und Manuela Mast (Aktionsbündnis Gelebte Demokratie) ein klares Zeichen der Solidarität und Menschlichkeit.

Jene Menschlichkeit, die auch eine Rednerin auf der „Celle steht auf“-Demo unterstrich, die mittlerweile am Brandplatz einkehrte. Die Rednerin war zuvor noch selbst auf der Gegenveranstaltung auf dem Großen Plan und sah mit der Solidarität klare Verbindungspunkte beider Bewegungen. Auch der dem rechten Spektrum verortete Dennis Bührig war bei der „Celle steht auf“-Demo wieder zugegen. Bührig sieht sich in den Medien allerdings falsch dargestellt und unterstrich seinerseits, die „klar falschen Aussagen der Politik“, die sich einst entschlossen gegen eine Impfplicht aussprach und dies nun aber wieder in Erwägung zieht. Bührig und andere Teilnehmende der „Celle steht auf“-Demo teilen die Sorgen und Befürchtungen in der Gesellschaft, auch der Teilnehmenden des neuen Aktionsbündnisses.

Der Umgang mit sehr emotional aufgeladenen Personen, die auch vor Gewalt (körperlich und im Sinne einer verbalen Bedrohung oder Verunglimpfung) nicht zurückschrecken, ist allerdings mehr als schwierig. Obgleich es am Samstag alles friedlich verlief, kam es an den letzten beiden Montags-„Spaziergängen“ immer wieder zu Drohungen und letztendlich Gewalt.

Die Sorgen und weitergetragenen Befürchtungen sind sehr vielschichtig, dass sie eigentlich nur in einem äußerst allgemeinen Bereich von allen Teilnehmenden an dieser Demo getragen werden können. Schnell werden Verschwörungstheorien und globale Verstrickungen angeprangert, die letztendlich in den Augen und Ohren Anderer, eher an den Haaren herbeigezogen oder arg konstruiert wirken.

Genau diese Ausschweifung und auch der Punkt der Gewalt wird vom Aktionsbündnis angeprangert. Die Gruppierung „Celle steht auf“ distanziert sich nicht ausreichend von gewaltbereiten „Mitläufern“ und zeigt auch nach innen keine klare Kante. Nachdem der Angreifer am letzten Montag die Polizistin verletzt hatte und die herbeieilenden Polizisten den Mann zu Boden brachten, wurden Filmsequenzen in den Kreisen von „Celle steht auf“ geteilt und als Polizeigewalt gekennzeichnet.

Die Bewegung diskreditiert sich selbst, wenn sie viele Menschen zusammen auf die Straße bringen möchte. Viele Menschen teilen Sorgen und verstehen die Politik und einzelne Maßnahmen nicht. Anstelle sich diesen Themen zu widmen und eine starke Bewegung zu schaffen, vereiteln Verstrickungen ins Unglaubwürdige und die klare Verbreitung von Falschmeldungen, das stetige Wachsen dieser Bewegung.

Da hatte das neue Aktionsbündnis Gelebte Demokratie am Großen Plan leichtes Spiel. Sie sammelte die Menschen ein, die mit Impf-, Schutz- und Solidaritätsmaßnahmen sich ein schnelles Ende der Pandemie wünschen. In seinen Augen müssen sich nur alle in der Gesellschaft zusammenreißen und aufeinander achten. Impfen ist hier nicht das Allheilmittel, aber ein äußerst wichtiges Element, um eine schlimme Erkrankung weitest möglich auszuschließen. Die Masken schützen die anderen Menschen, die Impfung sie selbst. Die Teilnehmenden setzten zudem ein Zeichen und bildeten mit großen Buchstaben die Worte „Solidarität“ und Demokratie“.

Wenn doch im Wesentlichen Schnittstellen vorhanden sind, warum wird die Diskussionen um Missstände in der Pandemiebekämpfung seitens „Celle steht auf“ nicht auf einem ruhigen und sachlichen Boden geführt? Bei einer Demonstration der Bewegung wurden in einem Schwerpunktthema unter anderem die Medien angeprangert. Diese würden nicht über Missstände berichten, lautete der Vorwurf und im Konkreten wurde unter anderem die Umweltbelastung durch die vielen Millionen produzierten Masken benannt. Die Presse würde darüber nicht berichten, nur in den Kreisen von „Celle steht auf“ und der Querdenker-Bewegung stieße man auf solche Informationen.
Allein dieser Punkt unterstreicht die unterschiedlichen Standpunkte der einzelnen Teilnehmenden der Bewegung. Während andere aufgrund von Unstimmigkeiten und Anfeindungen in ihrem Arbeitsumfeld auf die Straße treibt, stoßen andere mit solchen Fehlinformationen vor und erhalten aus der Menge auch noch Applaus.

Zur Aufklärung: Die Masken stellen ein Umweltproblem dar, doch der findige „Google“-Nutzer braucht nur wenige Sekunden, um etliche Presseberichte über dieses Problem zu finden.

Eine Teilnehmende von „Celle steht auf“ hatte am Rande einer Demonstration unserer Redaktion mitgeteilt, dass sie keinerlei Presseberichte aus dem Fernsehen, Radio oder dem Internet lese. Sie bewege sich ausschließlich auf Facebook, dort erhalte sie alle Informationen, die sie brauche.

Ein Thema, das aktuell auch wieder diskutiert wird; denn der Algorithmus ist so konzipiert, dass passgenaue Informationen dem einzelnen Nutzer mit Priorität vorgeschlagen werden. Wenn ein Nutzer sich sehr für Katzen interessiert und danach sucht, so werden der Person irgendwann von Facebook automatisch nur noch Katzenthemen vorgeschlagen und angezeigt.
Die Sozialen Netzwerke werden aktuell wieder kritisiert, da sie bewusst dem Nutzer nur kleine „Häppchen“ vorlegen und Nutzern gern kleine Bilder mit einem falschen oder aus dem Zusammenhang gerissenen Zitat teilen. Der Algorithmus dieser Plattformen sammelt nun diese auch die zum Teil bewusst von Agenturen verbreiteten Falschinformationen und legt diese in die entsprechenden Informationsräume. Es entsteht eine Informations-Blase.

Dahingehend sei jedem nur zu empfehlen, sich stets die „gleichen“ Informationen von mehreren Quellen gezielt einzuholen, bewusst (!) somit Seiten aufzurufen und genau diese Themen zu suchen. Gern kann man sich auch Artikel aus dem Ausland bequem am Computer übersetzen lassen. Erst das eigene Zusammenführen der unterschiedlichen Ansichten eines Themas führen dazu, dass man sich irgendwann eine eigene Meinung bilden kann.

Es eint die Menschen beider sich nun formierenden Lager mehr, als sie denken. Solidarität sollte man aber auf beiden Seiten haben und Gefahren nicht herunterspielen. Im Zweifel ist der Schutz angebracht, als später eine böse Überraschung zu erleben und der milliardenfach verabreichte Impfstoff zeige doch auch, dass es mit dem Booster eher dazu führt, dass er nicht mehr wirke, als dass der Impfstoff selbst die Gefahr ist.
Und wenn selbst die viel zitierte FFP2-Maske (~Staubschutzmaske, wie sie von einigen Teilnehmenden bezeichnet wird) die Ansteckung anderer Personen reduziert, kann dadurch eine Verbreitung des Virus verringert werden.

In diesem Sinne

Bleiben Sie gesund

Redaktion
Celler Presse

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