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vhs: Bildung schafft Lebenschancen

  • Celle

CELLE. Mit einem Online-Vortrag der Soziologin Jutta Allmendinger im Rahmen der Wissenschaftsreihe vhs.wissen live startet die vhs Celle in ihr Bildungsjahr. Krisenzeiten verschärfen die Ungleichheit auch in der Bildung und lässt die Rolle der Volkshochschulen wachsen

Zwanzig Prozent der Menschen in Deutschland sind „bildungsarm“, aktuell wird von 6,6 Millionen Analphabeten in unserem Land gesprochen. Gerade in Krisenzeiten verschärft sich die Ungleichheit – auch von Bildung. Möglichkeiten zu schaffen, Wissen im Laufe des Lebens nachzuholen, wird immer wichtiger. Mit diesen Ausführungen zur Bildungsgerechtig­keit fesselte die deutsche Soziologin und Präsidentin des Wissenschaftszentrums Berlin für Sozialforschung (WBZ), Prof. Dr. h.c. Jutta Allmendinger, in dieser Woche über 200 Zuhörerinnen und Zuhörer. Mit dem Streaming-Vortrag der Online-Wissenschaftsreihe vhs.wissen live läutet die vhs Celle ihr Bildungsjahr 2022 ein.

vhs-Geschäftsführerin Liliane Steinke fasst im Gespräch die wesentlichen Aspekte von Jutta Allmendinger zusammen: „Bildung schafft Lebenschancen, bietet Wege aus der Ungleichheit, sorgt für unsere psychische und physische Gesundheit und sichert soziale Teilhabe, auch auf dem Arbeitsmarkt.“ Die vielgeforderte Resilienz – gerade in Corona-Zeiten – fördert unsere Anpassungsfähigkeit an alle Herausforderungen, die das private und beruflich-wirtschaftliche Leben uns stellen. Ungerechtigkeit hingegen geht nach soziologischen Erkenntnissen in gesellschaftlichen Protest über, der die Spannungen bis Spaltungen verschärft und die Gesprächsbereitschaft abnehmen lässt. Corona hat die Ungleichheiten verstärkt und je nach Wohnort deutlicher werden lassen.

„Bildungsgerechtigkeit“, so führt Liliane Steinke weiter aus, „ist in unserem Leitbild als ‚Bildung für alle‘ verankert. Die Formulierung von Jutta Allmendinger bringt es für mich noch deutlicher auf den Punkt: bei gleichen Fähigkeiten und gleichen Anstrengungen, unabhängig von der Herkunft, dem Aussehen oder des Geschlechts die gleichen Chancen zu erhalten, das ist Bildungsgerechtigkeit und sollte jedes Bildungssystem – ob Kita, Schule, Ausbildung, Studium oder Erwachsenenbildung – ermöglichen.“

Bildung wird hier als eine Grundlage von Demokratie verstanden. Persönliche und berufliche Weiterbildung sollte proaktiv und kontinuierlich in alle Lebenslagen und den Alltag integriert werden. Nach Allmendinger bleibt Deutschland unter seinen Möglichkeiten, weil Menschen erst dann die Möglichkeit zur Weiterbildung nutzen, wenn der Arbeitsplatz schon in Gefahr ist oder die Gesundheit leidet. Die Soziologin sieht die Aufgabe der Arbeitgeber darin, kontinuierlich die Neugierde und Entwicklungsbereitschaft der Mitarbeitenden zu fördern, um die Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens langfristig zu erhalten oder aufzubauen. Es braucht eine präventive, berufliche und allgemeine Weiterbildung, wie die Volkshochschulen sie bietet, um für den Arbeitsmarkt der Zukunft Wege aus dem Fachkräftemangel zu finden.

Das Land braucht Menschen, die selbstständig und vernünftig entscheiden, die in der Bürgergesellschaft Verantwortung übernehmen (können) und sich nicht von Populisten verführen lassen. Dafür müssen die bestehenden Institutionen strukturell gesichert werden. Für die Schaffung der Rahmenbedingungen und der Bildungsdurchlässigkeit trägt die Politik die Verantwortung. Die zunehmende Privatisierung von Bildungsinstitutionen fördert hier keinesfalls die erforderliche Transparenz. Das öffentlich verantwortete und finanzierte Bildungssystem kann hingegen mehr Bildungsgerechtigkeit schaffen.

Die Rolle der Volkshochschulen ist es, immer wieder einen regionalen, niedrigschwelligen Zugang zu Bildung zu ermöglichen und Chancen für die unterschiedlichsten Bildungsbedarfe und Lernbedürfnisse zu schaffen. Volkshochschulen können dabei vor Ort äußerst flexibel, schnell, nachfrageorientiert und preisbewusst reagieren.
Mit dem Allmendinger-Vortrag hat die vhs Celle beeindruckend ihr Bildungsjahr 2022 begonnen: Ab dem 10. Februar wird das kommende vhs-Print-Programmheft verteilt. Auch online werden dann die vhs-Angebote, die ab Anfang März starten, zu buchen sein: www.vhs-celle.de, Tel: (05141) 92 980 und per Mail an anmeldung@vhs-celle.de.

PR
Foto: David Außerhofer

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