Sonntag, 13. Juli 2025

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Zukunft des Blumläger Feldes weiter ungewiss

Rund anderthalb Jahre liegt der Verkauf der Siedlung „Blumläger Feld“ an die in Hannover ansässige „blumläger feld celle gmbh“ nunmehr zurück. Getan hat sich seither dem äußeren Anschein nach nichts, weiterhin wirkt die denkmalgeschützte, leerstehende Häuserzeile des Architekten Otto Haesler, als sei sie dem Verfall preisgegeben. Notdürftig wurden offen liegende Bereiche abgedichtet, die unteren Fensterluken sind mit Brettern vernagelt.

Ursächlich für diesen Stillstand sind die noch nicht bewilligten Fördergelder für die Sanierung, gibt einer der vier Geschäftsführer der GmbH, Remo Ricci, nun bekannt. „Ob wann und unter welchen Bedingungen im laufenden Jahr Bewilligungen möglich sein würden, sei vom weiteren Haushaltsgesetzgebungsverfahren sowie vom Vollzug des Haushaltsplanes abhängig“, zitiert Ricci das Bundesministerium für Kultur und Medien (BKM) in seiner Funktion als Fördermittelgeber.

Die „blumläger feld celle gmbh“ erwarb die zur Zeit ihrer Entstehung Anfang der 1930er Jahre deutschlandweit bekannte und berühmte Siedlung im Sommer 2022 von der stadteigenen „allerland Immobilien GmbH“. Diese hatte kaum eine Chance für eine Sanierung gesehen. Die Hannoversche Allgemeine Zeitung schrieb im August 2022: „Jahrelang hat Celle ein bedeutendes Zwanzigerjahrequartier des Bauhaus-Architekten Otto Haesler verkommen lassen. Sogar von Abriss war die Rede. Die kommunale Wohnungsgesellschaft Allerland hat geschickte Taktiken entwickelt, die Probleme mit den noch unsanierten Haesler-Denkmalen großzureden und die wirtschaftlichen Perspektiven einer Sanierung kleinzurechnen.“

Dr. Hanno Ziehm, ein Anwalt aus Hannover, wurde aufmerksam auf das geschichtsträchtige Ensemble, das seit 2018 leer steht, weil das Stahlskelett, das die Bauten trägt, korrodiert ist. Der Jurist und Verwalter des Immobilienerbes seines Ururgroßvaters, des Färberei- und Reinigungsunternehmers Friedrich August Stichweh, fand es schade, dass ein baukulturelles Erbe zunehmend verfiel und wollte nicht recht glauben, dass eine Sanierung mit einem ausgeglichenen Kosten-Nutzen-Verhältnis nicht möglich sei. In Jörg Stichnoth, Cornelia Wenzel und Remo Ricci fand er Gleichgesinnte, man entschloss sich zum Kauf. Über den Preis wurde Stillschweigen vereinbart, der Kaufvertrag enthielt jedoch eine bis zum 31.12.2023 gültige Rücktrittsklausel für den Fall, dass keine Fördergelder generiert werden können. Die der „allerland“ bereits bewilligten finanziellen Hilfen gingen nicht automatisch auf die neue Eigentümerin, die „blumläger feld celle gmbh“, über, die neu gegründete Firma musste das Verfahren komplett neu aufrollen. „Im Laufe des Jahres 2023 wurde nach Abstimmung mit der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien ein Vergabeverfahren für die Planungen der Sanierungsmaßnahmen durchgeführt, anschließend wurden die Planungsleistungen in der für den Fördermittelantrag erforderlichen Tiefe erbracht“, teilt Remo Ricci mit. Der Antrag sei planmäßig im Oktober 2023 eingereicht worden, mit der „allerland“ verständigte man sich auf eine Verlängerung des Rücktrittsrechtes vom Kaufvertrag bis zum 31.12.2024.

Ob das Quartier, das einst Wohnraum für die Ärmsten der Armen mithilfe moderner Materialien wie Stahlbeton und radikal kleinen Grundrissen bot und so deutschlandweit für Furore sorgte, zu neuem Leben erweckt wird, hängt von der Bewilligung der Fördergelder von Seiten des Bundes ab.

Anke Schlicht
Celler Presse

Fotos: Anke Schlicht

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