Sonntag, 16. März 2025

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„Keiner liebt die Congress Union“ – Kai Thomsen zur Zukunft des Veranstaltungszentrums

Vergleiche mit der CD-Kaserne liegen bei Ausführungen von Kai Thomsen auf der Hand, immerhin leitet er das Jugend- und Veranstaltungszentrum seit 25 Jahren erfolgreich. Als er es im Jahr 2000 übernahm, lag es danieder, „aber alle liebten die CD-Kaserne“. Hier liegt also ein Unterschied zu seiner neuen, zusätzlichen Aufgabe: Am 1. April 2025 übernimmt er als Geschäftsführer auch die Congress Union, die seit dem Jahr 2005 von der Althoff-Gruppe, also den Betreibern des Hotels Fürstenhof vis-a-vis, verantwortet wurde. „Keiner liebt die Congress Union“, sagt Thomsen auf der jüngsten Ortsratssitzung Neuenhäusen. Der Bürgermeister, Dr. Jörg Rodenwaldt, der gleichzeitig Aufsichtsratsvorsitzender der Congress Union Celle GmbH & Co. KG ist, hat ihn eingeladen, sowohl über die CD-Kaserne als auch über die Congress Union zu berichten.

Die mangelnde Sympathie ist für Thomsen ein Grund mehr, sämtliche Potentiale zu heben, die das Haus im Herzen der Stadt in sich birgt. „Ich stehe nicht für Abriss, ich bin kein Abwickler, ich baue auf“, betont er vor dem Hintergrund, dass der Oberbürgermeister Dr. Jörg Nigge im Jahr 2023 für einen Verkauf oder auch den Abriss des neuen Gebäudeteils plädiert hatte. Aus Sicht des Neuen Rathauses generiert sie stetig Verluste, muss subventioniert werden, weist eine schlechte Bausubstanz sowie einen Investitionsstau von über 30 Mio Euro auf. Ein Käufer fand sich offenbar nicht, welche Gründe darüber hinaus dazu führten, dass der Verwaltungschef im vergangenen Jahr von seinen Plänen abwich und Kai Thomsen zum neuen Geschäftsführer machte, ist nicht bekannt.

Neues Leben hineinbringen

Für die Instandsetzung und Instandhaltung ist und bleibt die Stadt zuständig, sie beschließt auch den Wirtschaftsplan, Thomsen verantwortet den zukünftigen Betrieb. „Wir müssen die Karten neu mischen und neues Leben hineinbringen“, sagt der neue Geschäftsführer. Eine Schwierigkeit bestehe in der „Blackbox Althoff“, „es fehlen Zahlen, was kostet die Congress Union an einem Tag? Ich weiß es nicht.“ Weiterhin gebe es keinen Vertrieb, dieses bedeute: „Wir müssen eine Vertriebsabteilung aufbauen, um die Säle zu füllen. Es muss unternehmerisch gedacht werden. Dazu gehört auch das Marketing.“ Für dieses und kommendes Jahr seien 12 Veranstaltungen gelistet. „Dieses ist zu wenig.“ Der Vorlauf für ein Event betrage zwei Jahre. „Die CD-Kaserne hat ihr Programm für 2026 schon fertig“, berichtet der Kenner der Veranstaltungsbranche. Vereine und Parteien hätten sich abgewendet. „Wir müssen alles probieren, sie zurückzuholen. Es wird viel Arbeit, aber es muss angegangen werden.“ Auf die Frage von Joachim Ehlers (CDU), früher wäre die Congress Union eine feste Größe in der Stadt gewesen, ob er denn ein Konzept habe, wie die Stadt und die Congress Union wieder eins werden könnten, antwortete Thomsen: „Es ist ein Entwicklungsprozess. Wenn die CDU ihren Ball wieder dort feiern würde, wäre das ein gutes Signal.“ Eines steht laut Kai Thomsen fest: „Das Thaers bleibt, wie es ist.“

Sanierungsstau von 20 Jahren

Ortsbürgermeister und Aufsichtsratsvorsitzender Dr. Jörg Rodenwaldt hatte den negativen Darstellungen des Neuen Rathauses zu Lage und Zukunftsaussichten des Veranstaltungszentrums in der Vergangenheit öffentlich widersprochen. In der Ortsratssitzung wies er darauf hin, dass im Haushalt für das laufende und das kommende Jahr 9 Mio Euro für den Erhalt der Congress Union eingestellt seien und wollte wissen: „Was wird man angehen?“

Auch auf der Grundlage einer nicht lange zurückliegenden Begehung gemeinsam mit dem Baudezernat konnte Thomsen etwas sagen zum Zustand des Hauses: „Es gibt bauliche Mängel. Der Europasaal ist wegen Beschädigung seit zwei Jahren geschlossen, ein Zeitfenster für die Öffnung gibt es nicht, der Brandschutz ist nicht durchgehend gewährleistet, die Beleuchtung des Großen Saals muss ausgetauscht werden. Aber das ist alles noch nicht projektiert.“ Es gebe ein Gutachten, es brauche eine differenzierte Diagnose sowie eine spezifische Fachkompetenz. „Man hätte 20 Jahre kontinuierlich sanieren müssen“, kritisierte Thomsen.

Dr. Jörg Rodenwaldt dankte ihm für sein Referat und kommentierte die Pläne: „Das ist alles sehr positiv für Neuenhäusen.“

Anke Schlicht
Redaktion Celler Presse
Foto: WWPM (Archiv)

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