Montag, 9. Dezember 2024

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Über 1.500 Kräfte im Hochwassereinsatz – Vorläufige Bilanz der DLRG Niedersachsen

14 Tage Dauereinsatz, Weihnachten und Silvester auf dem Deich, über 1.500 Einsatzkräfte regional und überregional, unzählige gerettete und geschützte Menschen, Tiere, Deiche, Flächen und Häuser zwischen Dauerregen, Schnee und Frost: Die DLRG Niedersachsen zieht vorläufig Bilanz des bisher flächenmäßig größten und weitreichendsten Hochwassereinsatzes in der Geschichte des Bundeslandes.

Niedersachsens DLRG-Präsident Dr. Oliver Liersch erklärt: „Es haben in den vergangenen Tagen nicht nur verschiedene Flüsse einen Rekordpegel erreicht, sondern noch nie zuvor waren die niedersächsischen Einsatzkräfte gleichzeitig so intensiv zwischen Ems und Elbe, Wümme, Aller und Hunte gefragt. Während unsere Kräfte im Emsland im Einsatz waren, halfen sie gleichzeitig auch bei Celle oder Hannover.“ Die Einsatzkräfte der DLRG hätten einen „unglaublichen Einsatz geleistet und dabei oft ihre Familie über die Feiertage allein lassen müssen“. Liersch: „Man darf nicht vergessen: Diese Einsatzkräfte haben ehrenamtlich geholfen, wie wir als DLRG insgesamt. Das verdient sehr hohe Anerkennung und Wertschätzung!“

Nach einer kurzen Regenpause nach „Zoltan“ näherte sich im neuen Jahr über den Atlantik schon Tief „Dietmar“, dessen Ausläufer seit der Nacht zum 2. Januar  verbreitet zu starkem kräftigem langanhaltendem Regen geführt haben. Aktuell führt ein Hoch über Skandinavien zu überwiegend trockenem Wetter und Temperaturen bis zu -10 Grad. Wetter und Witterung haben nicht nur die Deiche an ihre Grenzen gebracht, sondern auch die Einsatzkräfte. Das Hochwasser 2013 war im Mai und Juni zu bewältigen, dieses nun bei Temperaturen knapp über 0 Grad und für die speziellen Strömungsretter und Taucher der DLRG in Wasser bei einer Temperatur von etwa 4 Grad. „Diese Spezialfähigkeiten waren jedoch besonders gefragt“, so Landeseinsatzleiter Martin Wantosch: „Häufig standen DLRG-Kräfte aus unseren Landeseinsatzzügen und auch aus regionalen Wasserrettungszügen während des Einsatzes in vorderster Linie, direkt am oder im Wasser, um auch unter der Wasserlinie Sandsäcke und Folie zu verlegen. Ohne die sehr gute Zusammenarbeit mit den Feuerwehren und dem THW wäre das jedoch nicht möglich gewesen. Als Helferinnen und Helfer haben wir alle zusammen gut Hand in Hand gearbeitet.“ 

Viele Pegel zeigen jedoch auch aktuell noch die höchste Meldestufe 3. Deshalb, so betonen die Wasserretter, sei das Ende des aktuellen Einsatzes auch nur als vorerst zu betrachten, so Pressesprecher Dr. Christoph Penning: „Nicht nur die Pegelhöhe war und ist für Deiche eine Herausforderung, sondern vor allem die Dauer der Belastung und die damit verbundene Sättigung und Durchweichung. Es ist also trotz Frost und aktuell trockenem Wetter nicht gesagt, dass nicht doch noch wieder Deiche nachgeben. Wir bleiben als DLRG also in Alarmbereitschaft, um überall weiter schnell helfen zu können“.

Die DLRG Niedersachsen habe in diesem Einsatz Menschen und Tiere gerettet und geschützt, Sach- und Kulturgüter vor Schaden bewahrt, Evakuierungen vorbereitet, Landkreise und Katastrophenschutzstäbe beraten, Einsätze koordiniert, Deiche gesichert – wie unter anderem bis nachts um 05 Uhr in Ahlden an der Aller, wo ein Deich abgesackt war – , habe zehntausende Sandsäcke verbaut und transportiert und erkunde auch nun weiterhin, unter anderem mit Drohnen, die Lage an den Deichen. Der Schwerpunkt der Einheiten lag im Landkreis Heidekreis, unter anderem im Serengeti-Park Hodenhagen, wo ein Düker verschlossen wurde, damit nicht noch mehr Wasser in den Park fließt.

DLRG-Präsident Dr. Liersch betont: „Zu den Einsatzkräften zählen hier nicht nur die Helfer am Deich, sondern auch die, die im Hintergrund den Einsatz organisieren.

Auch ihnen sind wir zu Dank verpflichtet. Bei diesem breiten Einsatz hat sich die Leistungsfähigkeit und auch Kompetenz der DLRG Niedersachsen gezeigt. Wir sind sicher, dass das auch der Landespolitik nicht unentdeckt geblieben ist.“ Nun sei es jedoch auch an der Zeit, so Liersch, neben einer Anerkennung für die Helferinnen und Helfer auch mehr finanzielle Mittel für den Katastrophenschutz zu fordern, außerdem zügig die sogenannte Helfergleichstellung umzusetzen: „Diese Situation sollte Anlass für die Landespolitik sein, die Gleichstellung aller Einsatzkräfte mit den Einheiten von Feuerwehr und THW umzusetzen, darunter rechtliche Freistellungsansprüche, Ersatzleistungen und soziale Absicherung“. 

Wantosch, Liersch und Penning resümieren: „Ohne die massive Unterstützung ehrenamtlicher Kräfte wäre diese Rekordhochwasserlage nicht zu bewältigen gewesen. Und auch wenn wir aufmerksam bleiben müssen, ist heute auch der Tag, um allen Danke zu sagen!“

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Fotos: Toma Unverzagt

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