Sonntag, 16. März 2025

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Kein Bleiberecht für Stahlskulpturen im Französischen Garten

Auf seiner eigenen Website listet der Bildhauer Klaus Duschat die Open-Air-Ausstellung „Reale Skulptur“, die im Jahr 1999 in Celle stattfand, nicht. Wenn er seine beiden Stahlskulpturen, die übrig geblieben sind und seitdem ein Dasein ohne Beschriftung oder Erläuterung in anderer Form im Französischen Garten führen, am Originalschauplatz noch einmal sehen will, muss er sich beeilen. Die Stadt möchte sie aus dem Park, der anders als es sein Name vermuten lässt, ein englischer Landschaftsgarten ist, entfernen und künftig präsentieren auf dem Kreisel an der Nienburger Straße.

Zahlreiche Mitglieder des Kulturausschusses wunderten sich zwar über das Ansinnen, fragten, wieso jetzt nach 26 Jahren, brachten jedoch keine Einwände gegen eine Aufgabe der bisherigen Standorte vor. Mit der Verlegung auf eine Verkehrsfläche sind sie allerdings nicht einverstanden. Dabei würde es vom künstlerischen Kontext her durchaus passen, denn auch ein Werk von Hartmut Stielow steht auf einem Kreisel, dem an der Biermannstraße/Trift. Mit Stielow war Duschat lange in einer Ateliergemeinschaft verbunden, ihr Stil ähnelt sich. Stielow war neben Gisela von Bruchhausen der dritte Künstler der Open-Air-Schau.

Alle anderen Objekte seien nach Beendigung der Ausstellung im Herbst 1999 abgebaut worden, lediglich „Crossing“ und „Ost-West-Stück“ blieben stehen, teilte Johannes Flau in Vertretung der Kulturdezernentin Nicole Mrotzek, die krankheitsbedingt nicht anwesend sein konnte, mit. Der Park ist ein Gartendenkmal, eine Beeinträchtigung des Denkmalwertes sei nicht zulässig, argumentiert das Neue Rathaus und verweist auf ein entsprechendes Gutachten aus dem Jahr 1990.

„Das Wechselspiel von freien Wiesenflächen, Gehölzgruppen und Bäumen ist charakteristisch und schafft Räume und Sichtbeziehungen. Der heutige Aufstellort auf den Wiesenflächen beeinträchtigt diese Sichtbeziehungen bzw. lässt völlig neue entstehen. Somit haben die Skulpturen keinerlei Bezug zu den historischen Charakteristika der Parkanlage“, begründet das Kulturdezernat sein Vorhaben. 

Beide Plastiken befinden sich nicht mehr im Eigentum des Bildhauers, sondern gehören der Kunst-Stiftung Celle (Ost-West-Stück) bzw. der Stiftung Niedersachsen (Crossing). Beide haben einer Versetzung zugestimmt. Der Ausschuss einigte sich in der Sitzung darauf, dass nach alternativen Standorten gesucht werde.

Sollte es doch beim Kreisel bleiben, würden die Stahlkolosse sogar künstlerisch ins rechte Licht gerückt werden, denn bei der Kunst-Stiftung Celle ist der für seine Leidenschaft für Lichtkunst bekannte Robert Simon mit im Boot. Und dieser hat die passende „Beleuchtung“ bereits zugesagt.

Anke Schlicht
Celler Presse
Fotos: Anke Schlicht

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